Im Oktober 2016 endete der 30. RTA Kurs des Förderkreises. Ein Jahr lang hatten sich acht Kursteilnehmerinnen unter der Leitung von Petra Kalusche, Marion Diekel und Susanne Seufert auf die Prüfung zur Reittherapeutischen Assistentin vorbereitet. Neben den generell sehr interessanten fachlichen Themen wie das bedürfnisorientierte Putzen, die Bodenarbeit nach Linda Tellington-Jones und die Langzügelarbeit, in der die meisten von uns noch nicht viel praktische Erfahrung hatten, sind es vor allem die Referenten und ihre Themen, die im Gedächtnis geblieben sind.
So haben wir unter anderem dem Hof von Nina Steigerwald einen Besuch abgestattet. Nina Steigerwald ist eigentlich Physiotherapeutin für Pferde, ist aber vor allem durch ihre Agility-Arbeit mit dem Pferd bekannt geworden, über die sie mehrere Bücher geschrieben hat. Bei unserem Besuch gab es gleich mehrere interessante Bereiche, die wir uns nicht nur anschauen, sondern zum Teil sogar selbst ausprobieren durften. So folgte auf eine Theorieeinheit zum Thema Muskeln und physiotherapeutische Behandlung ein Hofrundgang, bei dem wir Ninas selbstgebauten Paddock-Trail besichtigen durften. Der Auslauf verläuft bogenförmig um den ganzen Hof, beinhaltet verschiedene Unterstände und Liegebereiche, unterschiedliche Bodenbeläge, kleine Steigungen und Abhänge und führt schließlich über eine Brücke auf die Weide.
Anschließend zeigte Nina uns einige physiotherapeutische Übungen am Pferd, die wir danach auch selbst in der Praxis anwenden durften.
Besonderes Highlight war die Agility-Vorführung mit zweien ihrer Pferde. Besonders das Shetty wippte sich voller Elan in unsere Herzen, da es nicht nur alleine wippte, sondern auch ein größeres Pferd samt Reiter auf der Holzwippe in die Höhe stemmte. Freiwillige durften auf einer Rappstute einige der Agility-Hindernisse und die Wippe ausprobieren.
Beim dritten Seminar gab es ein weiteres höchst interessantes Thema, nämlich die Hufbearbeitung. Diesmal war die Huf-Therapeutin Irid Sündermann zu Gast. Sie referierte zunächst äußerst interessant in der Theorie über den Aufbau des Hufes sowie über Stellungsfehler und darüber welche Aussage diese über mögliche Verspannungen oder Probleme im Rücken, etc. machen können. Anhand von Fotos ihrer eigenen Arbeit zeigte sie eindrucksvoll, wie auch schwere Stellungsfehler oder Reheerkrankungen durch Hufbearbeitung ohne Eisen korrigiert werden können. Ihr Vortrag schärfte unsere Sinne ungemein, was die Hufe und deren Aussehen anging. Nachmittags durften wir unser neuerworbenes Wissen unter ihrer Aufsicht bei der Gangbeurteilung der Pferde von Hoppla e.V. direkt in die Praxis umsetzen.
Es muss insgesamt gesagt werden, dass jede von uns Teilnehmerinnen, unabhängig von ihrer Pferdeerfahrung und dem Wissen, mit dem sie in die RTA-Ausbildung gestartet ist, mit einem unendlich größeren Wissensvorrat und einer großen Methodenvielfalt aus dieser Ausbildung heraus gegangen ist. Wo auch immer der Weg jeder Einzelnen mit dem Pferd sie hinführen wird, dieses Wissen, das nicht nur in der Theorie vermittelt, sondern auch immer in der Praxis erprobt werden konnte, wird uns begleiten. Deshalb an dieser Stelle noch einmal ein großes Danke schön an unsere drei Kursleiterinnen: Petra, Marion und Susanne! Vielen Dank für euer Engagement, euer Wissen und eure Geduld!
Text: Alicia Jordan
Fotos: Petra Kalusche